News

Status 2025

Aktuell habe ich für das Jahr 2025 keine Ausstellungen geplant.
Natürlich fertige ich auch weiterhin gedrechselte Unikate, diese Leidenschaft lässt mich natürlich nicht los und ich werde auch weiterhin meine Kunden bedienen. Meine Werkstatt und mein Ausstellungsraum bleiben natürlich, genau so wie meine Freude an der Arbeit mit dem wunderbaren Werkstoff Holz :-)
Gerne dürfen Sie mich auch weiterhin per Email oder Telefon für Anfragen kontaktieren, ich freue mich darauf - und biete auch nach wie vor Sonderanfertigen an, dafür bleibt nun mehr Zeit :-)

Zeitaufwand für Märkte

In den 14 Jahren der Selbständigkeit als Drechsler und Marktfahrer habe ich speziell in den Anfangsjahren unzählige Veranstaltungen ausprobiert, manchmal sogar zwei Märkte an einem Wochenende. Der zeitliche Aufwand für einen Markttag wird oft unterschätzt und ist enorm, speziell dann wenn das Sortiment von Jahr zu Jahr größer wird.
Ein einzelner Markttag bedeutete für mich oft deutlich mehr als 30 Std. Aufwand - sprich ca. 8 Std. Einpacken und Laden am Vortag, ca. 16-18 Std. am eigentlichen Markttag (5 Uhr Abfahrt, Aufbau und Einrichten Marktstand, abends wieder Zusammenpacken und Abbrechen des Marktstandes, Arbeitsende je nach Entfernung zwischen 22 und 24 Uhr) und am nächsten Tag wieder die gesamte Ware in den Ausstellungsraum zurück räumen, unter Umständen wenn es am Markttag geregnet hat die Standplanen wieder aufhängen, trocknen und reinigen... Stunden die anfallen die jedoch nicht in den Produktpreis hineinkalkuliert werden können.
Deshalb habe ich mehr und mehr Märkte "aussortiert" und mich auf die für mich besten konzentriert, auch wenn die Ergebnisse auch bei den bekannt guten Märkten stark schwankend waren, und in erster Linie natürlich abhängig vom Wetter.
Oft genug habe ich speziell in den letzten 5 bnis 6 Jahren meiner Markttätigkeit vermehrt Wetterkapriolen erlebt - von Hitzetagen in der Innenstadt über Starkregen mit Überschwemmung bis heftigen Stürmen oder gar eine Kombination aus beiden am Bodensee... alles habe ich erlebt, auch dass mir der Sturm einmal den Stand innert weniger Minuten fast leer gefegt hat. Wetterrisiko das nicht versicherbar ist und Schaden auf dem man sitzen bleibt.
Eine tabellarische Übersicht über meine Markttage nachfolgend, nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen unter dem Menüpunkt "Ausstellungen":
2011  /  15 Veranstaltungen  /  40 Markttage (davon 20 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2012  /  19 Veranstaltungen  /  49 Markttage (davon 16 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2013  /  16 Veranstaltungen  /  37 Markttage (davon 17 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2014  /  16 Veranstaltungen  /  53 Markttage (davon 26 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2015  /  15 Veranstaltungen  /  40 Markttage (davon 20 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2016  /  14 Veranstaltungen  /  51 Markttage (davon 27 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2017  /  14 Veranstaltungen  /  54 Markttage (davon 30 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2018  /  11 Veranstaltungen  /  52 Markttage (davon 31 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2019  /  12 Veranstaltungen  /  55 Markttage (davon 32 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2020  /    5 Veranstaltungen  /  12 Markttage (davon   0 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn - 1. Jahr CORONA)
2021  /    6 Veranstaltungen  /  31 Markttage (davon 15 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn - 2. Jahr CORONA)
2022  /    5 Veranstaltungen  /  47 Markttage (davon 36 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2023  /    5 Veranstaltungen  /  39 Markttage (davon 30 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2024  /    5 Veranstaltungen  /  41 Markttage (davon 32 Tage Weihnachtsmarkt Dornbirn)
2025  /   ???
Wie deutlich ersichtlich ist, hat sich mit Corona die Anzahl der einzelnen Märkte sehr reduziert.
Im Jahr 2020 fanden fast gar keine Märkte statt (wegen der Unsicherheit und der Vorschriften, so zum Beispiel auch gar kein Weihnachtsmarkt)
Im Jahr 2021 fanden auch deutlich weniger Märkte statt, der Weihnachtsmarkt wurde in diesem Jahr 20 Tage unterbrochen)
Nachdem ich meine Umsätze in erster Linie auf den Märkten generiert habe, waren die Coronajahre ein extremer Einschnitt mit enormen Umsatzeinbußen, auch wenn ich zum Glück - und dafür bin ich sehr dankbar - auf sehr treue Stammkundschaft zählen konnte, die auch in diesen schwierigen Jahren immer wieder Einkäufe getätigt haben.

Startschwierigkeiten und Mitbewerb

War zu Beginn meiner Selbständigkeit die Unsicherheit und die Startschwierigkeiten das größte Problem, bereitete mit Fortdauer der unlautere Wettbewerb ein wachsendes Problem und später dann zusätzlich die Coronajahre und die anschließende Phase der extremen Teuerungen. Ich konnte dank vielen treuen Stammkunden manches kompensieren, aber bezeichnender Weise habe ich in all den 14 Jahren den Großteil meiner Preise nicht erhöht!
Der Start war insofern schwierig, da sowohl die Wirtschaftskammer als auch die Bezirkshauptmannschaft als oberste Behörde zur Vergabe der Gewerbeberechtigung nicht recht wußte, was sie mit mir als Quereinsteiger machen sollten.
Die kaufmännische Seite war aufgrund meiner Ausbildung nicht das Problem, die fachliche Seite war der größere Knackpunkt. Drechseln ist, obwohl es in Österreich kaum mehr hauptberufliche Drechsler und noch weniger Ausbildungsbetriebe gibt, ein reglementiertes Gewerbe (im Unterschied zu freien Gewerben die ohne entsprechende Ausbildung ausgeübt werden können)
Deshalb bekam ich nach langen und intensiven Verhandlungen und nach Ablegen einer Fachprüfung den Gewerbeschein nur für ein sehr stark eingeschränktes Produktsortiment, das lediglich auf Schreibwerkzeuge, Schalen und Dosen beschränkt war.
Den zu diesem Zeitpunkt wenigen Hobby-Drechslern, die regelmässig ohne korrekten Gewerbeschein auf Märkten verkauften, war ich ein Dorn im Auge und ich wurde in einschlägigen Foren regelrecht zerrissen. Wenn Drechsler ohne Gerbeschein auf den selben Märkten verkauften wie ich, habe ich sie hin und wieder natürlich auf meine Situation angesprochen.
Eines Tages erhielt ich von der BH eine Anzeige, die von einem Hobbydrechsler, der hauptberuflich Rechtsanwalt ist, in die Wege geleitet wurde. Ich hatte auf Empfehlung ein einziges Produkt (Pfeffermühlen) mehr in meinem Sortiment als ich eigentlich hätte fertigen dürfen. Daran hatte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht gedacht, zumal unzählige schwarze Schafe in der Öffentlichkeit ein weit größeres Sortiment an Drechselwaren verkauften als ich - und das wohlgemerkt ohne entsprechenden Gewerbeschein.
Bei meiner Vorsprache bei der Bezirkshauptmannschaft habe ich daraufhin meine Situation dargelegt. Der zuständige Beamte hatte für meine Situation großes Verständnis. Die Strafe musste ich natürlich bezahlen, denn es war ein Vergehen, auch wenn es in meiner Situation schwer zu begreifen war. Der Beamte hat mir geraten, ich solle eine entsprechende Gegenanzeige einbringen, denn die anderen Vergehen würden wesentlich schwerer wiegen. Ich habe das nicht gemacht, ich wollte meinen Weg konsequent so weiter gehen, wie ich es für mich als richtig erachtete und ich wollte mich auf Dauer nicht aufreiben, sondern die Energie in meine Arbeit und in erster Linie in meine Produkte investieren.
Diese Anzeige hatte für mich aber einen sehr positiven Effekt und deshalb bin ich nachträglich sogar sehr dankbar dafür :-)  Nachdem ich zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Jahre als hauptberuflicher Drechsler tätig war, hat mir der Beamte angeboten, mir einen neuen Gewerbeschein mit einem weit umfangreicheren Sortiment auszustellen. Damit war für mich eine gute Basis geschaffen und das hat mir eine Unzahl an neuen Möglichkeiten eröffnet, denn ich durfte dadurch meiner Kreativität freien Lauf lassen und mein Sortiment kontinuierlich erweitern - OHNE darüber nachdenken zu müssen, ob ich diese Produkte schlussendlich auch zum Verkauf anbieten darf.
Mittlerweile haben einige Drechsler einen entsprechenden Gewerbeschein beantragt, sehr viele verkaufen aber nach wie vor ohne gültigen Gewerbeschein für Drechselprodukte.
Mein Hauptproblem war nicht, dass diese Hobbydrechsler das eine oder andere Stück verkauften, sondern es waren die Preise, die solche "Hobbykünstler" kaputt machten.
Es ist natürlich ein großer Unterschied, ob jemand seinen Lebensunterhalt mit Drechseln verdienen möchte (so wie es bei mir der Fall ist) oder ob jemand nur sein Hobby irgendwie finanzieren möchte. Wenn ich dann zu hören bekomme "ich will und muss ja nichts damit verdienen" dann ist das für mich jedes Mal wie ein Schlag in die Magengrube, denn genau das ist ja eines der Hauptprobleme das dadurch entsteht. Jahr für Jahr hörte ich immer öfter "das habe ich da und dort billiger gesehen" oder die Leute haben im Vorbei gehen gesagt "das macht der oder die auch"
Drechseln an und für sich ist keine "Kunst" - es erlernt sich relativ einfach wenn man etwas Geschick hat und sich mit der Materie entsprechend auseinander setzt. Natürlich muss vieles berücksichtigt werden und es gibt Unwägbarkeiten, Holz ist ein Werkstoff der immer arbeitet, auch nach vielen Jahren noch. Aber Holz ist ein unglaublich schöner Werkstoff der auf mich auch nach vielen Jahren immer noch eine unglaubliche Faszination ausübt. Kein Stück gleicht dem anderen, selbst aus dem selben Stück Holz gefertigt sieht jedes Produkt anders aus.
Oft genug habe ich erlebt, dass ein vermeintlich unspektakuläres Holz, je weiter die Bearbeitung fortgeschritten ist, und durch eine entsprechender Formgebung schlussendlich zu einem ganz besonders edlen, einzigartigen Produkt wurde.

Diese Freude, wenn dann so ein Produkt fertig ist, die strahlenden Augen der Besucher oder vor allem auch das Lob der Kunden, oft nach vielen Jahren der Verwendung, waren und sind für mich nach wie vor der Hauptantrieb für mein Schaffen.
Dass ich mein Ziel erreicht habe, nämlich von meiner Leidenschaft für den Werkstoff Holz und den damit verbundenen unzähligen Möglichkeiten und einer unglaublichen Vielzahl an unterschiedlichen Produkten leben zu können, das bedeutet für mich sehr viel und macht mich einerseits stolz, aber ich bin in erster Linie sehr dankbar dafür, denn es ist nicht selbstversändlich, dessen bin ich mir auch bewußt. Da müssen sehr viele Faktoren zusammen stimmen.

Jetzt, da ich in Pension bin, muss ich mich nicht mehr dem täglichen Wettbewerb stellen, bin ich nicht mehr dem Druck ausgesetzt mit meinen Produkten den Lebensunterhalt zu bestreiten, sondern kann ich weiterhin meine Kreativität ausleben, neues ausprobieren und bewährtes weiter machen, jedoch in stark reduziertem Ausmaß und vor allem ohne die vielen Stunden Aufwand der Märkte und dem Wetterrisiko dem man auf Märkten unweigerlich ausgesetzt ist.